Maria begrüßte Elisabeth und als Elisabeth ihren Gruß hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde sie vom Geist Gottes erfüllt und rief laut: Gesegnet bist du von Gott, auserwählt unter allen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
(Lukas 1, 41-42)

 

 MariaElisabeth

 

Maria erwartet nun ein Kind, dessen Vater nicht der Mann ist, dem sie versprochen ist. Mit dem "Ja" zur Botschaft des Engels hat Maria nicht nur ihr persönliches Lebensglück aufs Spiel gesetzt; es droht ihr nach jüdischem Recht die Todesstrafe durch Steinigung (5. Mose 22 und 23). Es ist wohl verständlich, dass sie sich zu der Frau auf den Weg macht, die, wenn, es überhaupt auf der weiten Welt einen Menschen gibt, sie verstehen kann. Es ist Elisabeth, die Frau des Zacharias, die, obwohl ihr Mann Priester am Tempel von Jerusalem ist, abseits im Gebirge wohnt. Die beiden gottesfürchtigen Menschen sind kinderlos. Das aber heißt in Israel nicht nur, dass diesen Menschen ein Lebenswunsch nicht erfüllt wird, das bedeutet, dass Gott von ihnen keine Fortsetzung mehr haben will in seinem auserwählten Volk.

Anspielungen hinter dem Rücken auf offene oder gar verborgene Untaten mögen Menschen wohl in die Einsamkeit treiben. Zu dieser Frau geht Maria. Wird sie ihr das Erlebnis mit dem Engel abnehmen? Nun erlebt Maria, dass sie Elisabeth kein einziges Wort der Erklärung sagen muss- Gott hat ihr schon alles gesagt.

Lukas 1, 39-45